Doch die ganze Geschichte war eben frei erfunden und beiden Personen wurde 1891 der Prozess vor dem Landgericht Münster gemacht. Korte und Heck wurden jeweils zu neun Monaten Gefängnisstrafe wegen Betruges verurteilt. Korte musste noch zusätzlich eine Geldstrafe von 1.000 Mark bezahlen.
Das "Lutherbuch" wurde von der Staatsanwaltschaft eingezogen und gelangte 1892 in den Besitz des Westfälischen Provinzialvereins für Wissenschaft und Kunst, dem Vorgänger des Westfälischen Landesmuseums, dem heutigen LWL-Museum für Kunst und Kultur. Dort schlummerte es Jahrzehnte vor sich hin. Erst 2006 wurde es durch Mitglieder des Arbeitskreises Stadtgeschichte des Heimatvereins aufgefunden. Die Suche hatte so lange angedauert, weil das Buch unter dem ursprünglichen Titel "Von dem leyden Christi. Ein Sermon von der Betrachtung des heyligen leidens Christi. D. M. Luther" verzeichnet und inventarisiert war.
2007/2008 wurde die "Lutherbibel" im Gewölbekeller des Klosterhofes ausgestellt. 2008 und 2009 wurde das Gaunerstück durch das "Historische Theater Bevergern" am Originalschauplatz im "Café Klosterhof" aufgeführt.
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